Die Vereinten Nationen unternehmen den nächsten großen Schritt zur Verhinderung einer Ölkatastrophe im Roten Meer

Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP hat das Boskalis-Tochterunternehmen SMIT Salvage beauftragt, eine Million Barrel Öl von dem havarierten Tanker FSO Safer abzutransportieren. Das Schiff des Bergungsteamsteams, die Ndeavor, hat diese Woche das Rote Meer erreicht. Allerdings werden dringend weitere Finanzmittel benötigt.

1. May 2023

 

Ein größerer Ölunfall würde die Fischbestände an der jemenitischen Küste des Roten Meeres verwüsten und wahrscheinlich mindestens 200.000 Existenzen im Fischereigewerbe sofort vernichten. Ganze Gemeinden wären lebensbedrohlichen Giftstoffen ausgesetzt. Die Häfen von Hodeidah und Saleef könnten geschlossen werden, die für den Transport von Lebensmitteln, Treibstoff und lebensrettenden Gütern in den Jemen, in dem 17 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sind, unerlässlich sind.

Am 19. April schloss UNDP den Vertrag mit der Boskalis-Tochter SMIT Salvage ab, um die Millionen Barrel Öl an Bord des Schiffes FSO Safer auf ein sicheres Ersatzschiff umzuladen und die FSO Safer für das Abschleppen zu einem umweltfreundlichen Abwrackplatz vorzubereiten.

Die Arbeiten vor der jemenitischen Halbinsel Ras Isa werden voraussichtlich im Mai beginnen. UNDP hat bereits das Ersatzschiff Nautica gesichert, das das Öl von der FSO Safer übernehmen wird.

"Die Vereinbarung zwischen dem UNDP und der Boskalis-Tochter SMIT Salvage, ein Team führender Experten an Bord der Ndeavour zu entsenden, ist ein weiterer entscheidender Meilenstein der Operation 'Stop Red Sea Spill', mit der das Öl der havarierten FSO Safer auf ein sicheres Behelfsschiff umgeladen werden soll", sagte Achim Steiner, UNDP-Administrator.  "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Boskalis und anderen führenden Expert*innen, um eine humanitäre, ökologische und wirtschaftliche Katastrophe zu verhindern.  Wir appellieren auch an führende Vertreter*innen von Regierungen und Unternehmen, sich zu melden und uns zu helfen, die verbleibenden 29 Millionen Dollar aufzubringen, die für den Abschluss dieser komplexen Rettungsaktion erforderlich sind."

"Diese Operation macht deutlich, welche einzigartige Rolle die Vereinten Nationen bei der Lösung scheinbar unlösbarer Probleme der Welt spielen können. UNDP und andere Partner innerhalb und außerhalb der Vereinten Nationen sollten stolz darauf sein, dass sie uns so weit gebracht haben", sagte David Gressly, der UN-Koordinator für den Jemen, der seit 2021 die Bemühungen des UN-Systems rund um die Bergung der FSO Safer leitet. "Wir müssen jedoch noch dringend die Finanzierungslücke von 29 Mio. USD für die Nothilfeaktion schließen und die zusätzlichen Mittel aufbringen, die für eine sichere langfristige Lagerung des Öls erforderlich sind."

Die Vereinten Nationen haben Finanzierungszusagen in Höhe von 99,6 Mio. $ erhalten. Das notwendige Gesamtbudget für die erste Phase beläuft sich auf 129 Mio. USD, so dass eine Lücke von 29,4 Mio. USD verbleibt. Für die zweite Phase der Operation werden schätzungsweise 19 Mio. USD benötigt.
Deutschland hat seinen Beitrag um weitere 2 Mio. Euro auf insgesamt 12 Millionen Euro im September 2022 aufgestockt und ist somit zweitgrößter Geber der Operation. Die Abteilungsleiterin für Krisenprävention, Stabilisierung, Friedensförderung und humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt, Deike Potzel sagte dazu: "Dank unserer anhaltenden gemeinsamen Anstrengungen haben wir hier die Möglichkeit, eine Geschichte zu schreiben, die wir noch viel öfter erzählen müssten: Die Geschichte einer Katastrophe, die wir verhindern konnten. Wenn sich alle Konfliktparteien an die zur Rettung der FSO Safer getroffene Vereinbarung halten und die Rettung gelingt, kann die Rettung der FSO Safer zu einem Hoffnungszeichen für Jemen werden.‘‘

Die Bundesregierung hat mit ihren internationalen Partnern auf eine Geberkonferenz im Mai (organisiert von dem Vereinten Königreich und den Niederlanden auf eine Geberkonferenz)  hingewirkt. Das Ziel ist so klar wie einfach: Die notwendigen Restmittel einzuwerben, um eine Katastrophe zu verhindern, die Schäden von mindestens 20 Milliarden USD verursachen könnte.

Weitere Informationen ZU FSO SAFER finden sIe hieR