Binnenvertreibung: Ein entwicklungspolitischer Ansatz für Lösungen

Asako Okai betont bei ihrem Deutschlandbesuch am 5. und 6. Dezember 2022, dass dringender Handlungsbedarf gefordert ist, um denjenigen zu helfen, die aufgrund von Klima, Konflikten und Krisen innerhalb ihrer Heimat vertrieben wurden

20. December 2022
Stellvertretende UN-Generalsekretärin und Direktorin des UNDP-Krisenbüros, Asako Okai, und BMZ-Direktor für Globale Gesundheit, Beschäftigung, Transformation der Wirtschaft, digitale Technologien, Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, Dirk Meyer, in Berlin am 6. Dezember 2022.

Stellvertretende UN-Generalsekretärin und Direktorin des UNDP-Krisenbüros, Asako Okai, und BMZ-Direktor für Globale Gesundheit, Beschäftigung, Transformation der Wirtschaft, digitale Technologien, Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, Dirk Meyer, in Berlin am 6. Dezember 2022.

Foto: UNDP

Binnenvertreibung ist eine große Herausforderung für die nachhaltige Entwicklung. Ende 2021 waren mehr als 59 Millionen Menschen in ihrem eigenen Land vertrieben – die höchste Zahl, die jemals weltweit verzeichnet wurde, und mehr als doppelt so viele wie vor 10 Jahren. Viele betroffene Länder werden nicht in der Lage sein, die entscheidenden Ziele in den Bereichen Armut, Bildung, friedliche Gesellschaften und Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen, wenn sie die Binnenvertreibung nicht vollständig in den Griff bekommen.

Der neue Bericht, „Turning the tide on internal displacement: Ein entwicklungspolitischer Lösungsansatz”, erstellt vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) in Zusammenarbeit mit dem Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC), gibt Empfehlungen, wie Regierungen und Entwicklungspartner*innen gegen Binnenvertreibung vorgehen und Widerstandsfähigkeit aufbauen können. Der Bericht hebt hervor, dass die Überwindung der Binnenvertreibung davon abhängt, dass die Regierungen wichtige Entwicklungslösungen umsetzen, darunter die Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs zu Rechten und grundlegenden Dienstleistungen, die Förderung der sozioökonomischen Integration, die Wiederherstellung der Sicherheit, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts sowie bessere Daten und Forschung.

Humanitäre Hilfe ist in den ersten Phasen der Vertreibung von entscheidender Bedeutung, um Leben zu retten und die Stabilität zu fördern. Der Schlüssel zu langfristigen Lösungen liegt jedoch in der Entwicklung.
Asako Okai bei der Vorstellung des Berichts in Genf am 30. November 2022

 

Um die Relevanz von Entwicklungszusammenarbeit und internationaler Förderung in Bezug auf Binnenvertriebene, vor allem in Deutschland, zu betonen, reiste Asako Okai, stellvertretende UN-Generalsekretärin und Direktorin des UNDP-Krisenbüros, nach Berlin. Dort sprach Asako Okai mit einer Reihe von Entscheidungsträger*innen, unter anderem Jochen Steinhilber, Direktor für Vertreibung, Krisenprävention, Zivilgesellschaft im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Heike Thiele, Direktorin für Zivile Krisenprävention und Stabilisierung im Auswärtigen Amt, Dirk Meyer, BMZ-Direktor für Globale Gesundheit, Beschäftigung, Transformation der Wirtschaft, digitale Technologien, Lebensmittel- und Ernährungssicherheit sowie Dr. Kathrin Lorenz, GIZ-Abteilungsleiterin für Governance und Konflikt, über gemeinsame Synergien und Prioritäten in der Entwicklungspolitik.