Einen Monat nach dem Erdbeben
Unterstützung für die Bevölkerung in den Erbebengebieten in Syrien und der Türkei
16. March 2023
Das Erbeben in der Türkei und Syrien mit mehr als 50.000 Todesopfern und über 100.000 Verletzten ist eine der größten Katastrophen der jüngsten Zeit. Rund 3,3 Millionen Menschen sind vertrieben worden und 2,3 Million Menschen sind in Zeltlagern und Containersiedlungen untergebracht. Neben den Hauptbeben am 6. Februar 2023 mit einer Stärke von 7,7 wurde die Region inzwischen von über 13.000 Nachbeben erschüttert.
Die Vereinten Nationen und andere Organisationen mobilisieren weiterhin Hilfsmaßnahmen um die Menschen beispielsweise mit Lebensmitteln, medizinischen Hilfsgütern und Wärmedecken zu versorgen. Zudem sind Millionen von Überlebenden von den schrecklichen Ereignissen traumatisiert und benötigen sofortigen Beistand.
Das Erdbeben hätte die Region zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt treffen können: Durch den bereits seit 12 Jahren andauernden Bürgerkrieg befand sich Syrien bereits zuvor in einer schweren humanitären Krise. Trotz erheblicher Erschwernisse sind bereits mehr als 600 Lastwagen mit Hilfsgütern seit dem Erdbeben mit unserer Hilfe und der unserer Partner nach Nordwestsyrien gelangt.
UNDP unterstützt die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten in Abstimmung mit seinen Partnern. Die Strategie von UNDP basiert auf 4 Säulen:
Säule 1: Unterstützung der von der Regierung geleiteten Krisenreaktions- und Wiederaufbauplanung
Säule 2: Wiederherstellung kritischer Infrastrukturen und Schutz des kulturellen Erbes
Säule 3: Unterstützung der Existenzgrundlagen und des sozioökonomischen Wiederaufbaus
Säule 4: "Niemanden zurücklassen" durch gezielte Unterstützung für gefährdete Gruppen
Weitere Informationen ZUM UNDP ANSATZ finden sIe hier
UNDP hat langjährige Erfahrungen im Krisengebiet und kann daher auch besonders vulnerablen Gruppen einschließlich Flüchtlingen, Menschen mit Behinderungen, Frauen und Mädchen sowie älteren Menschen effektiv beim Wiederaufbau helfen. Hierbei wird stets sichergestellt, dass die individuellen Bedürfnisse gezielt berücksichtigt werden.
Um die finanziellen Auswirkungen der Erdbeben einzuschätzen und Prioritäten für den Wiederaufbau festzulegen, hat die türkische Regierung eine vorläufige Bewertung mit der Bezeichnung "Türkiye Earthquakes Recovery and Reconstruction Assessment" (TERRA) durchgeführt. TERRA wurde mit Unterstützung des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) sowie der Weltbank und der Europäischen Union umgesetzt.
TERRA legt fünf Grundsätze fest, an denen sich der Wiederaufbau orientieren soll:
- Besserer Wiederaufbau für widerstandsfähige Strukturen, Institutionen und Gemeinschaften.
- Katastrophenvorsorge im Fokus insbesondere in Bildung, Richtlinien und Verfahren.
- Verantwortungsvolle Entscheidungen unter Beteiligung der Betroffenen.
- Bei allen Hilfs-, Wiederherstellungs- und Wiederaufbaubemühungen niemanden zurücklassen.
- Einsatz grüner, naturfreundlicher Lösungen für eine nachhaltige Zukunft anstreben.