Vom 7. bis 19. Dezember 2022 findet die 15. UN-Biodiversitätskonferenz (COP15) in Montreal, Kanada statt. Im Fokus steht „Ecological Civilization: Building a Shared Future for All Life on Earth”
Was ist die COP15 und warum ist sie wichtig?
16. December 2022
Biodiversität oder biologische Vielfalt ist die Variabilität der Lebewesen, die das Leben auf der Erde ausmacht. Sie umfasst die rund 8 Millionen Arten auf unserem Planeten – von Pflanzen und Tieren bis hin zu Pilzen und Bakterien –, die Ökosysteme, die sie beherbergen – wie Ozeane, Wälder, Gebirgslandschaften und Korallenriffe – sowie die genetische Vielfalt unter ihnen.
Während der Verlust der biologischen Vielfalt in den meisten Fällen zu einer Verschlechterung der Ökosysteme führt, können einige Störungen und Artenverluste zusätzlich zum Zusammenbruch von Ökosystemen und „Ausrottungskaskaden“ führen, bei denen der Verlust einer Art eine andere nach sich zieht, die wiederum eine andere nach sich zieht. Dadurch werden langfristig auch Optionen für die Zukunft ausgeschlossen, beispielsweise die Möglichkeit mit neuer Technik und neuem Wissen über die Arten, neue Medikamente zu entwickeln.
Trotz laufender Bemühungen verschlechtert sich die biologische Vielfalt jedoch weltweit, wobei sich der Rückgang bei nicht ansteigenden Bemühungen voraussichtlich noch verstärken wird. Auf der 15. UN-Biodiversitätskonferenz (COP15) kommen aus diesem Grund Regierungen aus aller Welt zusammen. Ziel ist es dabei, sich im Rahmen des nicht erreichten 2020-Übereinkommens über die biologische Vielfalt auf eine Reihe ambitionierterer Ziele für die Natur für die kommenden Jahre zu einigen. Das Rahmenwerk enthält einen ehrgeizigen Plan für die Umsetzung breit angelegter Maßnahmen, um einen Wandel im Verhältnis der Gesellschaft zur biologischen Vielfalt herbeizuführen und sicherzustellen, dass bis 2050 die gemeinsame Vision eines Lebens im Einklang mit der Natur verwirklicht wird.
Die Konferenz befasst sich auch mit der Umsetzung der Protokolle des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD), in denen es um die faire und gerechte Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung der Natur sowie um den sicheren Transport, die Handhabung und die Kennzeichnung von lebenden veränderten Organismen geht.
Mit 196 Vertragsparteien hat das CBD eine nahezu universelle Beteiligung der Länder. Mit dem Übereinkommen soll allen Bedrohungen der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen begegnet werden, einschließlich
-
Bedrohungen durch den Klimawandel, durch wissenschaftliche Bewertungen,
-
die Entwicklung von Instrumenten, Anreizen und Verfahren,
-
den Transfer von Technologien und bewährten Verfahren und
-
die uneingeschränkte und aktive Einbeziehung relevanter Interessengruppen, darunter indigene Völker und lokale Gemeinschaften, Jugendliche, Frauen, NRO, subnationale Akteure und die Wirtschaft.
Als Entwicklungsorganisation der Vereinten Nationen trägt UNDP die Verantwortung, ein Vermächtnis zu schaffen, das den Ländern intelligentere Möglichkeiten bietet, in die menschliche Entwicklung zu investieren und die Natur in den Mittelpunkt des Entwicklungsdenkens und der Entwicklungspraxis zu stellen.
Anhand von UNDP's Zusage für die Finanzierung der biologischen Vielfalt bis 2030, können 100 Länder ihre Investitionen in die Natur erhöhen und negative Investitionen in positive Lösungen umlenken. Als Teil dieser Lösung können die BIOFIN-Methoden des UNDP, die derzeit in 40 Ländern umgesetzt werden, erweitert werden, um CBD-Vertragsparteien bei der Entwicklung nationaler Biodiversitätsfinanzierungspläne und der Umsetzung vorrangiger Finanzierungslösungen zu unterstützen.
Die CBD-Vertragsparteien haben in den letzten zehn Jahren kein einziges globales Ziel für die Natur erreicht. Der daraus resultierende Verlust an biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen ist katastrophal. Um die Staaten dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erhöhen, sind transformative Ansätze für die Politikgestaltung erforderlich. Als Teil dieser Lösung können das UN Biodiversity Lab und das UNDP-Projekt Maps of Hope politische Entscheidungsträger*innen dabei unterstützen, Maßnahmen zum Schutz, zur Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung der Natur für die Menschen und den Planeten mithilfe von Daten und wissenschaftsbasierten Konsensbildungsprozessen zu harmonisieren.