Gesellschaften auf der ganzen Welt sind in der Online-Sphäre zunehmend miteinander verflochten, wobei Einzelpersonen und Gruppen diese wachsende globalisierte Netzwerkarchitektur zum Schaden nutzen, auch um gewalttätige extremistische Propaganda (VE) zu verbreiten. Das Internet ist für gewaltbereite Gruppen ein unverzichtbares Instrument, um aus Offline-Missständen Kapital zu schlagen, extremistische Ideologien zu schüren und zu Gewalt aufzurufen. Gleichzeitig hat der Zugang zum Online-Raum die Möglichkeit geschaffen, große Datenmengen zu sammeln und kontextbezogene Einblicke in potenzielle Triebkräfte des gewalttätigen Extremismus und bestehende gewalttätige Narrative, einschließlich Hassreden, zu gewinnen. Ein solches Verständnis kann genutzt werden, um Programme besser auszurichten, die darauf abzielen, die Anziehungskraft des gewalttätigen Extremismus zu verhindern.  

Der Policy Brief und der dazugehörige Leitfaden zur Nutzung von Online-Daten zur Verhinderung von gewalttätigem Extremismus und Hassreden stützen sich auf die Erfahrungen von UNDP-Praktikern, die in sieben Länderbüros im Bereich der Verhinderung von gewalttätigem Extremismus (PVE) tätig sind und Pilotprojekte zur Sammlung, Analyse und Anwendung von Online-Daten für ihre Programme durchgeführt haben. Der Leitfaden skizziert die wichtigsten strukturellen, technischen und ethischen Herausforderungen, mit denen sich die Praktiker konfrontiert sahen, analysiert relevante bestehende politische Rahmenbedingungen und untersucht das Potenzial menschenrechtskonformer datengesteuerter Methoden zur Information der PVE-Programmierung, indem er politische Überlegungen und Empfehlungen für Entscheidungsträger anbietet. Der Leitfaden bietet einen Überblick über die wichtigsten Prozesse, Instrumente und Ressourcen, die Praktiker bei der Nutzung von Online-Daten für PVE und den Umgang mit Hassreden berücksichtigen sollten. Er fördert das Risikomanagement als einen inhärenten Prozess zur Verbesserung der Evidenzbasis für die PVE-Programmierung.